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Thema: Datensicherungen – einfach, schnell und sicher – mit Testzeiten

  1. #1
    Out of limits. Avatar von LX-Ben
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    Exclamation Datensicherungen – einfach, schnell und sicher – mit Testzeiten

    Linux mit Boardmitteln sichern und wiederherstellen, das ist doch was!

    Da der Hintergrund sehr ausführlich erläutert wird, damit Anwendungsmotivation und -sicherheit erreicht wird, ist der Bericht in drei überschaubare Teile gegliedert. Datensicherung ist eine Grundfunktion der ordentlichen Datenverarbeitung, oder kennt jemand ein seriöses Rechenzentrum, das nach Desaster mit Stunde NULL anfängt?

    Teil1
    1. Zwingende Gründe für Datensicherungen und
    „tar-gzip macht müde Platten munter“ - Testzeiten
    2. Und so geht es - Sichern

    Teil2
    3. Und so geht es – Prüfen nach Schreiben
    4. Und so geht es – (Gesamt-)Sicherung restaurieren
    sowie die reine Befehlsliste als 'Kurz-Fahrplan'

    Teil3
    5. Noch mehr Möglichkeiten – nicht alles auf einmal erforschen

    -Nur ein Verzeichnis einer Partition sichern
    -Nur ein Unterverzeichnis einer Sicherung wiederherstellen
    -Nur eine oder mehrere bestimmte Dateien wiederherstellen


    1. Vorbemerkungen

    a) Allgemein

    „Eigentlich nichts Neues?“ - stimmt. Aber da noch immer viel zu viele vor der Datensicherung zurückschrecken, wird es hier nochmal geschlossen und ausgetestet dargestellt, zumal es wirklich ganz einfach ist. Ohne Datensicherung traut man sich entweder kaum etwas am System zu machen, oder es wird am System gewerkelt bzw. ein Tippfehler aus Übermüdung - und schon ist das Chaos da, das dann in stundenlangen Reparaturversuchen behoben werden soll – dabei ist das 100%-ige System-Wiederherstellen in einer guten halben Stunde erledigt: Es lebt sich ruhiger mit existierender Datensicherung, die natürlich bei noch intaktem System erstellt werden muss! Und nicht nur einmal. Also Datensicherung sofort vormerken!

    Manchmal passieren 'damages' schneller als einem lieb ist; unlängst startete ich mein Testsystem und landete -ohne dass ich bewusst etwas Wichtiges verändert hatte- nach dem Starten in der root-console. Das 'init 5' für kde-GUI funktionierte zwar, aber es waren keinerlei andere Partitionen mehr gemountet und ähnliche 'Unwuchten', obwohl die /etc/fstab noch voll intakt war: Also nach drei Jahren und zwei Monaten OHNE PROBLEME außer Nacharbeiten zu den halbjährlichen großen SuSE-Updates plötzlich der Schuss aus dem Dunklen. Klar, dass das Restaurieren der letzten Datensicherung in einer guten halben Stunde für mich einfacher war als ggf. stundenlang Fehler zu suchen, und außerdem ist Fehlersuche keine Garantie für den Erfolg..
    b) „tar-gzip macht müde Platten munter“

    tar – das ist der „GNU Tape Archiver“, ein in der Unix- und Linuxwelt lange bewährtes und sicheres Standardwerkzeug, das heute neben Tapes/Bändern auch für andere Laufwerke eingesetzt werden kann. Aber warum wechseln, wenn ich einmal wöchentlich aus Servicegründen für Bekannte sowieso Win98SE starte und Win-DriveImage 2002 die mit 4GB belegte ext3-Partition problemlos und schnell in einer halben Stunde auf CDRWs sichert?

    -Seit dem Update auf SuSE10.0 verweigert DriveImage 2002 die Sicherung der SuSE10.0-Gesamtpartition, wahrscheinlich weil 'der reservierte Systembereich' von 33 auf 129 MB angewachsen ist. Mit Umkopieren unter Linux auf eine freie Partion und dann mit DriveImage 2002 sichern gab es zwar eine Problem-Umgehung, doch weder stilecht noch zeitlich günstig.

    -Das Handling mit drei Datensicherungs-CDRWs war mit insgesamt neun Datenträgerwechseln verbunden (dreimal löschen, dreimal schreiben, dreimal prüflesen) und soll durch Umstieg auf eine schnelle usb2.0-Festplatte abgelöst werden. Eine Stückelung auf 650 MB und einzeln auf CDR(W)s brennen geht auch mit nachfolgend beschriebener Linux-tar-Lösung sowie zusätzlichem split-Befehl und späterem cat für das Wieder-Zusammenfügen, jedoch hat man ziemlichen zusätzlichen Zeitbedarf für das exakte Handling: Externe leise usb-80GB-Festplatten kosten nur noch so um die 75 Euro; außerdem fällt einem nach und nach noch viel mehr ein, was man mit Plattenplatz alles anfangen kann.

    Im Praxistest stellte sich allerdings heraus, dass die usb-Festplatte nur einen Durchsatz von 45 MB/Min. erreicht (hotplug-automount – auch Win98SE hat keine viel besseren Werte), während die IDE-Festplatte mit 267 MB/Min. die sechsfache Schreibgeschwindigkeit erreicht. Zwar konnte ich den Schreibdurchsatz der usb-Festplatte auf 62 MB verbessern*), aber das ist immer noch 4-fach langsamer als die IDE-Festplatte. Also führte das zu der Idee, das Schreibvolumen und damit den Zeitbedarf durch Komprimieren des 4GB-Datenvolumens zu reduzieren. Das Ergebnis ist beeindruckend

    b1) 108 Minuten mit gebootetem SuSE10.0-automount ('cp -a * /zielverzeichnis')

    b2) 62 Minuten mit gebootetem SuSE10.0, /dev/sdc5 selbst gemountet **) ('cp -a * /zielverzeichnis')

    b3) 31 Minuten mit gebooteter Knoppix-CD/-DVD sowie tar mit gzip-komprimiert! Der Optimierungsversuch mit '-b 128' brachte keinen Zeitgewinn, ebenso wenig wie die Nutzung des Komprimierungs-Algorithmusses bzip2 statt gzip – die Archivgröße schrumpfte zwar von 1551 MB auf 1436 MB, aber der Zeitbedarf wuchs auf 56 Minuten! Alle genannten Zeiten wurden auf einem 0815-PC mit Athlon 2000+ und einer drei Jahre alten IDE-Festplatte ermittelt.

    Geduld, die praxisrelevanten Details folgen sofort.

    **) dazugehörige Ergänzung der /etc/fstab
    ...
    /dev/sdc5 /mmnt/sdc5 ext3 users,gid=users,umask=0002,utf8=true 0 0
    ...
    und dann meine usb-ext3-Festplatten-Partition /dev/sdc5 selber gemountet mit einem eigenen mount-Verzeichnisnamen, dh. zusätzlich zum automount; async statt sync bringt bei großem Datenvolumen NICHTS, da das cache'n (gepuffertes Schreiben) schnell ausgeschöpft ist.

    2. Und so geht es - Sichern

    a) Vorlauf
    Knoppix-CD/-DVD booten, 'knoppix 1' als Start-Auswahl eingeben.

    [Grundsätzlich kann man eine Linux-Partition mit tar auch von einer 'anderen gestarteten Linux-Partition' aus sichern. Aufgrund eigener zweifelhafter Erfahrungen unter SuSE-kde rate ich aber dazu, die GUI zu verlassen, dh. zum Beispiel in der kde-konsole 'su' einzugeben, root-Kennwort eingeben und dann 'init 1', der Rest wie folgt. ACHTUNG: Dass der PC VORHER im Ruhezustand sein muss/Schreibvorgänge beendet sind, muss strikt beachtet werden! Der Restart der kde-Oberfläche ist mit dem Befehl 'init 5' möglich.]

    'ls -l /mnt/*' - aha, usb-ext3-Partition ist auch bei Knoppix als /mnt/sdc5 mountbar. Gesichert werden soll das Datenvolumen der Partition /mnt/hda10 [SuSE10.0-Produktionssystem]
    'mount -t auto /dev/hda10 /mnt/hda10'
    'mount -t auto /dev/sdc5 /mnt/sdc5'

    b) Die Sicherung läuft
    'cd /mnt/hda10'
    'ls -l' und 'pwd' #wo bin ich?
    #ok, auf der richtigen Partition. Der Verzeichniswechsel auf die Quellpartition bewirkt außerdem, dass die Archiv-Filenames ohne vorlaufendes '/mnt/hda10' gesichert werden.

    Und dann ein schlichtes
    'tar czf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./ >& ignored.log'

    #Huch? – ok, nun die detaillierte Auflösung
    czf #create_archiv mit gZip, f=zielFile-Name folgt
    # 02.01.2005: Syntax-sprachlicher Patzer dank geronet korrigiert

    /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz
    #Ein sprechender zielFile-Name sollte es schon sein

    ./
    #gesichert wird das aktuelle [Quell-]Verzeichnis mit allen Unterverzeichnissen

    >& ignored.log
    #das ist wahrscheinlich am schwersten zu akzeptieren, sorgt aber für stressfreies Sichern: tar hat offenbar intern eine Tabelle für Unterverzeichnisse in /tmp und /var, deren temporäre files NICHT gesichert werden (müssen); diese nicht gesicherten files werden zwangsweise am Bildschirm (fprintf) ausgegeben. Mit dieser Syntaxergänzung werden die ignored-filenames nicht in den Bildschirm geschrieben, sondern landen in der Datei ignored.log, die man sich dann mit 'less ignored.log' ansehen kann (bei mir zwei Bildschirmseiten, verlassen mit 'q'uitt).

    ODER '>& ignored.log &'
    #was denn, noch ein '&'? JA, damit wird dann der GESAMTE JOB vollständig im background/Hintergrund ausgeführt, und durch wiederholtes 'df -m' kann man sich das Anwachsen der Datensicherungsschreibmenge auf dem Ziellaufwerk summarisch ansehen. Oder direkt das Dateiwachstum mit 'ls -l /mnt/sdc5'.

    Variationen
    - - - - - -
    Es gibt eine Fülle von Sicherungs-Varianten zB. das Kommando 'u'pdate für Ergänzungssicherungen, Sichern von Netzwerken usw.: Weitere Informationen überlasse ich lieber praxis-gehärteten Fachleuten*), meine Infos habe ich aus dem 320seitigen! Buch „Datensicherung unter Linux. Grundlagen – Werkzeuge – Konzepte“ von Wolfgang Barth, open source Press entnommen, Preis nach meiner Erinnerung ca. 20 Euro.
    *) [quote=Der Autor schreibt zum Beispiel..

    Vorsicht bei Access Control Lists

    Die hier vorgestellten Programme berücksichtigen allesamt keine erweiterten Zugriffsrechte, so genannte Access Control Lists nach dem POSIX Draft 1003.e. Da Access Control Lists nur dann verwendet werden können, wenn Filesystem und Kernel dies unterstützen (bei Kernel 2.4 sind in der Regel noch Patches erforderlich), und der Administrator sie bei Filesystemen wie ext2/ext3 auch erst explizit einschalten muss, sind Access Control Lists derzeit noch wenig verbreitet. Falls welche vorhanden sind .. (sinngemäß) müssen vorher Zusatztools zur Anwendung kommen..[/quote]

    -Kommandos 'czvf' statt 'czf' bewirken, dass durch 'v'=verbose alle 100.000 filenames auf den Bildschirm ausgegeben werden – sinnvoll?

    -Kommandos 'uzf' statt 'czf' bewirken, dass durch 'u'=updates nur neue bzw. geänderte files in das vorhandene Archiv geschrieben werden, genauer werden am Ende des Archivs hinzugefügt. Doch ich bevorzuge wöchentliche Gesamtsicherungen mit sechs Sicherungsgerationen sowie einer vierteljährlichen Langzeitsicherung, für eine Workstation mehr als ausreichend. Oder nach vielen Systemänderungen.

    GRUNDSÄTZLICH kann das ..tar.gz-Archiv auch auf vfat-Partitionen geschrieben werden, da ..tar.gz sämtliche Rechte und Attribute im Archiv mitspeichert (nicht getestet; evtl. hat jemand/jefrau Erfahrungen damit).

    Auch auf die zu sichernde Partition kann das ..tar.gz mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit erstmal geschrieben, dann von dort zB. auf eine DVD gebrannt und danach natürlich gelöscht werden: Diese Lösung ist nicht getestet, aber zB. unter WinRAR läuft es genauso ab, dass von WinRAR erstmal die zu sichernden filenames ermittelt werden, so dass es nicht zu einer redundanten Sicherungs-Speicherung kommt.
    Geändert von LX-Ben (02.01.06 um 18:45 Uhr)
    Man muss einmal öfter aufstehen als hinfallen. Winston Churchill

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  2. #2
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    3. Und so geht es – Prüfen nach Schreiben

    Diese Funktion ist der „Problemlöser Vertrauen fassen in diese Sicherungsmethode“; eine gesunde Skepsis ist ja zunächst mal nicht schädlich. Doch solange der Zieldatenträger nicht durch Schreibfehler auffällt, ist ständiges 'Prüfen nach Schreiben' ein überflüssiges Vorsichtsprinzip. Beim Schreiben auf potentiell unsichere Datenträger wie CDR(W)s und DVDs sollte aber darauf nicht verzichtet werden.

    (cd /mnt/hda10 und 'pwd' – Kontrollabfrage akt. Verzeichnis)

    'tar dzf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./'

    #nur das Kommando 'c'reate hat sich auf 'd'iff geändert: Es werden die dekomprimierten Archivdaten mit dem aktuellen Verzeichnis und sämtlichen Unterverzeichnissen verglichen – daher ist wiederum das Kommando 'z' zwingend, was das Dekomprimieren der Archivdaten erzwingt. 'd' – dieses integrierte –compare-Kommando kann (im Gegensatz zum selbständigen diff-Befehl, der nur Textdateien vergleichen kann, während 'cmp' nicht mit Verzeichnisbäumen funktioniert) auch binäre Dateien vergleichen. Testweise wurde danach eine /mnt/hda10/Datei entfernt und eine andere verändert – und die Abweichungen wurden problemlos erkannt. Allerdings setze ich obiges Prüflesen sparsam ein, es dauert immerhin rund 52 Minuten, vor allem wenn man schon eine Reihe von Datensicherungen IMMER fehlerfrei Prüfgelesen hat.

    Ein weiteres Zeitbeispiel – meine mp3-Partition wird gesichert:
    Ausgangsmenge sind 3.342 MB, die Zielschreibmenge ergibt immerhin 3.301 MB – bei mp3-files besteht also schon eine starke interne Komprimierung, ebenso bei vielen Video-Formaten. Dennoch erfolgt das Schreiben auf meine usb-Festplatte mit 52 Minuten erstaunlich schnell, das Prüflesen dauert 58 Minuten.

    Alternativ kann man das flotte 'tar tzf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz' nutzen, es Testet allerdings nur, ob die entkomprimierten Archiv-files mit den Prüfsummen des Archivs ../hda10_29.11.2005.tar.gz übereinstimmen. Doch ist dies deine sinnvolle Option, nach Absturz im Zusammenhang mit einer Archivdatei deren Integrietät zu überprüfen.

    4. Und so geht es – (Gesamt-)Sicherung restaurieren

    a) Vorlauf
    Knoppix-CD/-DVD booten, 'knoppix 1' als Auswahl.

    'ls -l /mnt/*' - aha, usb-ext3-Partition ist auch bei Knoppix als /mnt/sdc5 mountbar. Wiederhergestellt werden soll das Datenvolumen der Partition /mnt/hda10
    'mount -t auto /dev/hda10 /mnt/hda10'
    'mount -t auto /dev/sdc5 /mnt/sdc5'

    b) Das Restaurieren läuft
    'cd /mnt/hda10'
    'ls -l' sowie 'pwd'

    #ok, auf der richtigen Partition. SEHR WICHTIGE KONTROLLE! Denn /mnt/hda10 soll muss ja vor dem Wiederherstellen 'besenrein gemacht werden' – also
    '/mnt/hda10# rm -rf *'
    # dauert nur 5 Minuten, 4 GB mit 110.000 files zu putzen.
    #Wer zusehen will: 'rm -rf * &' und danach wiederholt 'df -m' starten.

    Und dann ein schlichtes
    'tar xzpf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./'

    'x' für –exctract, Inhalt des Archivs auspacken, 'z' für entZippen; p –same Permissions(Rechte) wie im Archiv restaurieren. Zeitdauer ca. 38 Minuten.

    ================================================== ==

    Also NUR DREI BEFEHLSFOLGEN mit der richtigen Syntax zum Sichern, Prüflesen und Wiederherstellen der Daten – mit dem jetzigen Hintergrundwissen kein Problem mehr – oder?

    Doch was ist, wenn die (in meinem Beispiel) erste Festplatte mit /mnt/hda10 hinüber ist? Na, dann wird erstmal ein Standardsystem auf der Ersatzfestplatte installiert und anschließend gemäß Ziffer 4 -Sicherung restaurieren' verfahren. Oder analog auf einen neuen PC umgezogen, aktuelle Distributionen haben schließlich eine hervorragende Hardware-Erkennung. Das war's. Achja, der Text wurde mit OpenOffice 2.0 geschrieben, auf der geputzten und mit ..tar.gz wieder hergestellten Partition, sonst wäre es ja kein echter Test gewesen.

    ==========================================

    Hier die reine Befehlsliste als 'Kurz-Fahrplan'
    ==Eigenanpassungen natürlich erforderlich==

    I. Die Sicherung läuft

    Knoppix-CD/-DVD booten, 'knoppix 1' als Auswahl.
    (oder von abweichender Linux-Partion als der zu sichernden Partition starten *])

    'mount -t auto /dev/hda10 /mnt/hda10'
    'mount -t auto /dev/sdc5 /mnt/sdc5'

    'cd /mnt/hda10'
    'ls -l' und 'pwd' #wo bin ich?

    'tar czf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./ >& ignored.log'
    Zeitdauer ca. 31 Minuten.
    -------------------------
    II. Prüfen nach Schreiben

    (cd /mnt/hda10)
    'ls -l' und 'pwd' #wo bin ich?

    'tar dzf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./'
    Zeitdauer ca. 56 Minuten.
    -------------------------
    III. Sicherung restaurieren

    a) Vorlauf
    Knoppix-CD/-DVD booten, 'knoppix 1' als Auswahl.
    'mount -t auto /dev/hda10 /mnt/hda10'
    'mount -t auto /dev/sdc5 /mnt/sdc5'

    'cd /mnt/hda10'
    'ls -l' und 'pwd' #wo bin ich?

    Dann /mnt/hda10 'besenrein machen' – also '/mnt/hda10# rm -rf *'

    'tar xzpf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz ./'
    p –same Permissions(Rechte) wie im Archiv restaurieren

    Zeitdauer ca. 38 Minuten.
    -------------------------
    *] schreit geradezu danach, für wiederkehrende Sicherungen daraus je zwei scripte zu machen – Vorbereitung und Verarbeitung getrennt
    Geändert von LX-Ben (10.12.05 um 23:08 Uhr)
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  3. #3
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    5. Noch mehr Möglichkeiten – nicht alles auf einmal erforschen

    -Nur ein Verzeichnis einer Partition sichern
    -Nur ein Unterverzeichnis einer Sicherung wiederherstellen
    -Nur eine oder mehrere bestimmte Dateien wiederherstellen

    a) Nur ein Verzeichnis einer Partition sichern – ist nur eine Variante von Ziffer 2. Soll beispielsweise nur das opt-Verzeichnis von /mnt/hda10 archiviert werden, lautet das modifizierte Vorgehen

    'cd /mnt/hda10'
    'ls -l' und 'pwd' #wo bin ich?
    #ok, auf der richtigen Partition. Der Verzeichniswechsel auf die Quellpartition bewirkt außerdem, dass die Archiv-Filenames ohne vorlaufendes '/mnt/hda10' gesichert werden. Das Verzeichnis opt liegt DIREKT unterhalb /mnt/hda10

    'tar czf /mnt/sdc5/hda10_29.11.2005.tar.gz opt/ >& ignored.log'

    b) Nur ein Unterverzeichnis einer Sicherung wiederherstellen

    Bei diesem Bedarf ist tar noch nicht ganz optimal und komfortabel, aber mit der korrekten Vorgehensweise klappt es trotzdem fehlerfrei. Im Beispiel soll aus dem Archiv /mnt/sdc5/opt_03.12.2005.tar.gz das Unterverzeichnis 'opt/AVP' restauriert werden:

    b1) Nur ein Unterverzeichnis der Sicherung in ein NEUES Verzeichnis /mnt/sdc5/test restaurieren
    'cd /mnt/sdc5'

    #tar kann nur mit der zusätzlich benutzten Option --files-from=namensliste, also mit einer PFAD/NAMENSGENAUEN namensliste, die gewünschten Dateien wiederherstellen (entsprechend der gesicherten Verzeichnishierarchie), sie muss also hilfsweise erstellt werden; der Aufruf der Zusatzoption files-from beginnt also mit einem doppelten Bindestrich und endet mit '=' sowie dem Namen der Dateiauswahl-Textdatei. Da das Filterwerkzeug grep diverse Syntaxbesonderheiten aufweist, beispielsweise wird der Punkt '.' als Ersetzzeichen für beliebige Zeichen substituiert, muss fgrep (FixedGrep) genutzt werden, somit lauten die beiden Befehle zum Beispiel

    'tar tzf opt_03.12.2005.tar.gz > auswahl.gesamt'
    #Die Ausgabe vom Testkommando erstellt die Namensgesamtliste
    'cat auswahl.gesamt | fgrep -i opt/AVP > auswahl.aktuell'
    #erstellt die Datei auswahl.aktuell, die nur noch die PFAD/Namensangaben mit opt/AVP enthält. Dann

    'mkdir test
    #der alias md wird nicht von allen Distributionen unterstützt
    'cd test'

    'tar xzpf /mnt/sdc5/opt_03.12.2005.tar.gz --files-from=/mnt/sdc5/auswahl.aktuell >& ignored.log'
    # tar bringt bei DIESEM eXtrahieren teilweise unerklärliche Fehler- bzw. Doppelmeldungen, die mit '>& ignored.log' in eine logdatei verschoben werden. Folgende Befehlsergebnisse bestätigen, dass Quell- und restaurierte BytesSummen identisch sind:

    Sonne:/ # du -bs /mnt/sdc5/opt/AVP
    37112221 /mnt/sdc5/opt/AVP
    Sonne:/ # du -bs /opt/AVP
    37112221 /opt/AVP
    Sonne:/ #

    b2) Nur ein Unterverzeichnis in das URSPRÜNGLICHE QUELL-Verzeichnis /mnt/hda10/opt restaurieren

    Die Selektions-Namensdatei wie im Beispiel 5. b1) erstellen
    'cat auswahl.gesamt | fgrep -i opt/AVP > auswahl.aktuell'
    #dh. der Selektionsbegriff ist ein Verzeichnisname. Danach

    'cd /mnt/hda10' #direkt darunter liegt ja auch das Quellverzeichnis opt sowie das selektierte opt/AVP, und dann wie unter 5. b1) restaurieren starten mit
    'tar xzpf /mnt/sdc5/opt_03.12.2005.tar.gz --files-from=/mnt/sdc5/auswahl.aktuell >& ignored.log'

    c) Nur eine oder mehrere bestimmte Dateien wiederherstellen in das NEUE Verzeichnis /mnt/sdc5/test -hier *.mp3's (oder was auch immer).

    Das Vorgehen ist dasselbe wie in Ziffer 5. b), nur der Selektionsbegriff auf einen Dateinamen bezieht – hier im Beispiel 'fgrep -i .mp3':

    'cd /mnt/sdc5'
    'tar tzf opt_03.12.2005.tar.gz > auswahl.gesamt'
    'cat auswahl.gesamt | fgrep -i .mp3 > auswahl.aktuell'
    'mkdir test
    'cd test'
    #Zum Wiederherstellen in das URSPRÜNGLICHE Quellverzeichnis lautet dann der entsprechende Befehl 'cd /mnt/hda10'

    'tar xzfp /mnt/sdc5/opt_03.12.2005.tar.gz --files-from=/mnt/sdc5/auswahl.aktuell >& ignored.log'

    # Sofern die erste Selektion noch zu weitmaschig war, kann sie mit weiteren grep's weiter eingeengt bzw. kann die Datei auch mit dem Kommando mc (midnightCommander) – F4 – direkt bearbeitet werden.

    # Zu beachten ist, dass die wiederhergestellte Verzeichnisstruktur der des Quellverzeichnisses entspricht (daher enthält die Datei ../auswahl.aktuell auch PFAD/filename). Um lediglich vorhandene mp3's in einem neuen Verzeichnis zu sammeln, gibt es andere Lösungen zum Beispiel den find-Befehl per -exec-Funktion - HIER ging es um das Wiederherstellen von Dateien.

    NACHSATZ: Damit sind noch längst nicht alle Möglichkeiten von tar ausgeschöpft. Wenn auch in manchen Datensicherungs-Fällen dd bzw. rsync zu bevorzugen sind, so ist auch die Lösungs-Flexibilät von tar ziemlich leistungsfähig.

    Mit neun Druckseiten zum Erfolg.
    Geändert von LX-Ben (10.12.05 um 23:10 Uhr)
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  4. #4
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    Es gibt Zustimmungen zu dieser gebrauchsfertigen Ausarbeitung. Und eine Anregung von ..

    Zitat Zitat von -hanky-
    tar - mit dem Schalter -p werden die Dateiberechtigungen beibehalten, was beim Zurückspielen sehr, sehr nützlich ist. Ich mache deshalb regen Gebrauch davon.
    Der Autor des zitierten Buches erläutert dazu
    Optionen bei der Rücksicherung..
    p –same permissions
    Setzt beim Extrahieren die im Archiv gespeicherten gespeicherten Zugriffsrechte (same permissions). Bei root ist dies wieder die Voreinstellung. Extrahiert ein anderer user das Archiv, muss die Option explizit angegeben werden, sonst werden die Zugriffsrechte auf die Voreinstellungen des users gesetzt.
    Meine Tests wurden -wie im Text beschrieben- alle unter Administrator=root durchgeführt, insofern wäre die Option nicht notwendig. In gut organisierten Firmen wird man normale user auch wohl kaum Daten-Wiederherstellungen durchführen lassen (so arbeite ich auch), aber bei Privatanwendern ist ja vieles denkbar - die entsprechenden Syntaxbeispiele zum Rücksichern in Teil II/III wurden daher korrigierend an fünf Stellen um die p-Option ergänzt – es schadet jedenfalls nichts.

    Nochmal zu den Vorteilen von tar_gz gegenüber DriveImage, Ghost usw.
    -tar_gz ist beständig; Win-Imagesicherungen lassen sich zB. teilweise nicht mehr unter WinXP-SP2 restaurieren (berichten mir Bekannte), Begründung „Neue Sicherheits richtlinien SP2“. Schöne Bescherung, wenn Restaurieren den Dienst versagt. Und neues Geld für neue Version.
    -tar_gz kann sogar wie beschrieben Dateigruppen als auch Einzeldateien wiederherstellen. Und auch auf (im Gegensatz zu dd) auf unterschiedliche neue Partitionen portiert werden, sofern die neue Partition groß genug ist.
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    Die Zeit-Angaben zu meinen langsamen usb-Festplattendurchsatzraten sind ÜBERHOLT, nachdem zwei technische Engpässe beseitigt sind; Details können hier nachgelesen werden --> http://www.linuxforen.de/forums/showthread.php?t=201040

    Die Sicherung der getesteten 4GB-Partition/142.000 files mit tar_gz benötigt jetzt nur noch 10 Minuten; das Archiv ist 1,514 GB groß. Das Brennen des tar_gz-Archivs auf 4x-DVD+-RW dauert 9 Minuten bzw. 16 Minuten einschließlich Verify. Es gibt also keine Ausrede mehr, Datensicherungen zu vernachlässigen.
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