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Data2006
"...PE sind die Physische Addressierungseinheit pro Platte (pro physical Volume)." Ich dachte die physical Volumes wären die Partitionen?! so wie Du geschrieben hast, ist es die ganze Festplatte? Habe ich Dich da falsch verstanden?
Physical Extent(PE) ist eine Adressierungseinheit. Ein Physical Volume(PV) ist eine Festplatte oder eine Partition, das man als Speichergerät einer Volume Group zuweist. Das sind zwei ganz unterschiedliche Sachen:
PE => Legobaustein | PV => Legohaus aus Legobausteinen.
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Pro LV gibt es einen Einhängepunkt. Richtig? Und für LVs dann Dateisystem (z. B. ext4 oder btrfs...) Auch richtig?
Ja. Ein LV ist wie eine Partition: 1 LV oder ein Partition kann ein Dateisystem enthalten, welches dann über einen Einhängepunkt ins System eingehängt wird.
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Ein (oder mehrere) VG beinhaltet ein LV (oder mehrere) mit jeweils einem Einhängepunkt. Richtig?
Ja - fast. Eine VG kann eine oder mehrere LVs beherbergen. Ein LV liegt aber immer nur in einer VG.
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Für was brauche ich denn überhaupt die VG? Warum nicht die jeweiligen PVs (Partitionen) direkt zu einem LV und demzufolge ein Einhängepunkt zusammenfassen?
Weil LVM so implementiert wurde. Wie schon geschrieben, macht das die LVs unabhängig von speziellen PVs.
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Und zu VG oder VGs, ich kann doch unter einem VG nicht nur 1 oder zwei Festplatten, sondern vielleicht auch 100 Festplatten zusammenfassen. Dann habe ich ein VG mit den ganzen PVs. Wozu dann mehrere VGs anlegen?
Die Welt ist komplexer als Du es Dir vorstellen magst. Z. B. würde das ermöglichen aus einem grossen System 5 Festplatten, die eine eigene VG bilden herauszunehmen und in ein anderes System einzubauen und dort wieder zu benutzen. Wäre alles in einer VG wäre das nicht möglich. Eine VG(D. h. alle PVs dieser VG) muss immer vollständig da sein, d. h. man kann aus einem LVM-System nicht einfach x Platten rausnehmen und die VG auf einem anderen Rechner als unvollständige VG wieder in Betrieb nehmen. Das geht nicht.
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Ich weiß doch vorher nicht wie viele Festplatten ich zu einem oder mehreren VGs zusammenfassen will. Das entscheidet sich mit der Zeit erst ob und wie viele Partitionen ich neu einbinde.
Ganz genau. Und deswegen ist LVM gut: Weil man das im Laufe der Zeit nach Bedarf entscheiden, umsetzen, erweitern, verringern, Platten/Partitionen hinzufügen/entfernen, vergrössern und verkleinern kann.
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Es müßte doch statt Festplatte(n) Partition(en) heißen. Wenn ich es richtig verstanden habe.
Würde beides gehen. Man kann sowohl eine unpartitionierte ganze Festplatte als PV einbinden oder aber auch eine oder mehrere Partitionen auf einer Festplatte.
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Statt überhaupt LVM kann ich unter einer Erweiterten Partition mehrere logische Laufwerke einbinden mit jeweiligem Einhängepunkt.
Das geht natürlich auch. Kein Problem. Dann hast Du ebene eine feste 1:1 Beziehung zwischen Partition und Dateisystem. Das ist der klassische Fall ohne LVM. Da sind dann die Partitionen genau in der Reihenfolge wie Sie auf der Platte angelegt sind. Vergrössern geht dann aber z. B. nur, wenn hinter der Partition noch Platz ist. Wenn nicht muss man dann andere Partitionen verschieben und/oder verkleinern. Das ist der Fall, in dem dann z. B. das Parted Magic ins Spiel kommt. Das gibt Dir da nämlich genau die Möglichkeit dazu: Verschieben und Grössenänderung von Partitionen auf der Festplatte.
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In den LVs kann ich statt ext4 oder btrfs auch alles mit NTFS formatieren? NTFS hat ein anderes Sicherheitskonzept ne?
LVM ist eine Technik die grundsätzlich erst einmal nur Linux kann. Windows kann damit nix anfangen. Aber unabhängig davon: Du kannst ein LV auch mit einem NTFS formatieren und via Linux benutzen, was natürlich ohne Nutzen ist, weil NTFS kein einziges Leistungsmerkmal hat, das ext4/btrfs/zfs nicht hat. Weiterhin integriert sich NTFS als fremdes Dateisystem auch nicht ganz so gut wie die anderen drei genannten und ist deswegen auch wesentlich langsamer.
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Kann man auch noch nachträglich Partitionen (mit Dateisystem und - bis auf Swap - Einhängepunkte) einer LVM zuordnen?
Nein. Das müsste man dann in ein LV kopieren.
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Eine gesamte Erweiterte Partition einer LVM zuordnen?
Nein. Das Konzept erweiterte Partition kann man nicht ohne weiteres in LVM umsetzen. Da aber Linux sehr flexibel ist, kann man am Ende vieles was technisch möglich ist auch umsetzen, ob es nun Sinn ergibt oder nicht.
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Bei Deinem Code Beispiel mit
/dev/mapper/rootvg--root /
/dev/mapper/rootvg--home /home
/dev/hda5 /var
werden dann rootvg--root und rootvg--home selber benannt?
"rootvg" wäre der selbst gewählte name der VG.
"root" bzw. "home" wären die selbst gewählten Namen für die LVs.
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Bei meinem jetzigen gebooteten Knoppix 8.1 habe ich nur /dev/mapper und nur eine Datei control, ohne Unterordner ...rootvg...
Also werden die Ordner nachträglich angelegt. Richtig?
Ja.