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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anfänger sucht Einstieg



Burger
10.09.03, 18:38
Hallo zusammen,

habe seit meiner Schulzeit nichts mehr mit Elektronik zu tun gehabt. (Damls im Physik LK auch nur nebenbei) Mein momentaner Stand: Conrad Electronik Bausatz "Mini-Roulette" zusammengelötet und ich bilde mir ein, den Schaltplan auch einigermaßen verstanden zu haben. Wollte da hauptsächlich testen, ob ich überhaupt Spaß an der Löterei habe - positiv.

Nun stelle ich mir ja die Frage, wie man einsteigt, wenn man später selbst Elektronik entwerfen und zusammenbasteln will - ohne sich dabei zu grillen.

Habe im Netz schon mal folgendes gefunden:

http://www.ibiblio.org/obp/electricCircuits/index.htm

Im Conrad-Katalog sind aber hinten auch jede Menge Bücher drin. Ob des Angebots bin ich etwas verwirrt und unschlüssig, ob ich den Einstieg in die Welt der Elektronen mit der Onlinequelle (s.o) schaffen kann, oder ob ihr noch ein Buch wisst, was unumwunden empfohlen werden kann.

Bin für jede Anregung dankbar. Das betrifft auch das Material, das man für den Einstieg benötigt. Steckbrett, Satz Widerstände usw...

Bis dann,

Burger

nobody0
11.09.03, 00:27
Da wäre ein Studium der Elektrotechnik das Beste.

Burger
11.09.03, 10:43
Hi,

ja, das wär's. Leider fehlt die Zeit. Sollte ich irgendwann man eine "geregelte" Arbeitszeit haben, kann ich an ein Fernstudium denken. Mein jetziger Berufstatus ist Rechtsreferendar - hat also rein GAR NICHTS mit Elektronik zu tun. Wie gesagt bin ich am Thema aber sehr interessiert - da wird wohl der WDR-ComputerClub eine Mitschuld tragen ;)

Ich will ja keine großen Sachen anstellen. Schrittmotor ansteuern können. Lichtstärke messen usw..

Bis dann,

Burger

E S
11.09.03, 10:46
Hi,

von Büchern hat man leider nicht so viel, da das was man braucht meist nicht drinn it, und Komplette Schaltungsbücher kaum Erklärungen beinhalten und noch dazu sehr teuer sind.

Früher war die Elektor mal gut. Heutzutage beschäftigen die sich zur Hälfte mit Mikrocontrollern. Wenn Du in der Richtung was suchst, empfehle ich Dir
www.batronix.com

Viele einfache Bauanleitungen, die man auch oft gut brauchen kann findet man auf Knolles Elektronik Page:
www.hobbyelektronik.de

Für den Anfang ist diese Seite zu Empfehlen. Der Vorteil besteht darin, dass das nichts kostet. Wenn man erst erfahrungen gesammelt hat, fällt es einem nicht mehr so schwehr gute Bücher auszuwählen. Bei auftauchenden Fragen kannst Du immer noch das Batronixforum konsultieren.

Grundlagen findet man reichlich unter
www.daselko.de

Das sollte für den Einstieg reichen.

Material und Werkzeuge:
Zum Einstieg kann ein Steckbrett nicht schaden. Die sind allerdings sehr teuer, aber sie sind es wert. Ein grosses, zwei ganz kleine und ein längliches (1/3 des großen) sind zu empfehlen. Man kann ja mit dem Großen alleine anfangen, und den Rest später zukaufen. Die kleinen Steckbretter dienen dann für Zusatzbeschaltungen, die man zwischendurch oder ergänzend aufbauen möchte.
Dazu am besten noch das Drahtvbrückenset, selbermachen nervt ganz schön. Für lose Drähte braucht man noch 2-4 Rollen verschiedenfarbigen Klingeldraht.

Als Stromversorgung reicht für den Anfang ein einfaches regelbares Netzteil. Später, wenn mehrere Spannungen benötigt werden, kannst Du Dir noch zusätzliche Netzteile bauen. Das Netzteil sollte eine Strombegrenzung (einstellbar) haben, damit das Steckbrett keinen Schaden nehmen kann. Etwas über 12V und bis 1 oder gar 2 Ampere reichen für den Anfang völlig.

Ein guter Lötkolben ist alles. Ich selber bin von der preisgünstigen Prozessor-Lötstation (Voltkaft bei Conrad, baugleich mit dem Teil von ELV) angenehm überrascht. Liegt gut in der Hand, bequem einzustellen, praktisch und besonders kräftig wenn's sein muss.

Dann benötigt man noch ein gutes Multimeter (kein Autorange mit viel Schnickschnack wie Kapazität und Temperatur). Nebenbei sind die "einfachen" Multimetr wesentlich günstiger und haben mehr Strom und Spannungsmessbereiche.

Neben Saitenschneider braucht man noch ein paar Schraubendreher, eine Kombizange, gegebenenfalls eie Abilolierzange (ich selber nehme ausschließlich den Saitenschneider "Paule" :) zum Abisolieren).
Ob Entlötpumpe oder Entlötsauglitze ist Geschmackssache, muss man ausprobieren.

Für Lochstreifenplatinen (entwirft man am besten auf Karriertem Papier) braucht man noch einen Bohrer (um 5mm), damit kann man bequem die Leiterbahnen unterbrechen.



Falls Du von 0 an anfangen möchtest, empfehle ich Dir für den Anfang einen Elektronikbaukasten von Kosmos. Mit dem habe ich angefangen. Sehr zu empfehlen, wenn auch extrem teuer das Ding (vor allem alle Ausbaustufen)

Gruß
Elmar

Burger
11.09.03, 16:39
Hey,

danke E S das nenne ich mal eine ausführliche Antwort. Du wirst es kaum glauben, den Kosmos-Kasten habe ich schon gehabt - ist allerdings etwas her ( da war ich so 14 - hieß damals "Elektronik Erstkontakt", später dann noch "Glasfasertechnik" )

Danke für die vielen Links und Ausrüstungstipps. Da kann ich bestimmt prima mit durchstarten.

Bis dann,

Burger

P.S.: Wer wissen will, warum ich nicht Elektrotechnik, sonder Jura studiert habe: Fragt meinen Mathelehrer und meinen Berufsberater - die meinten 'ne Drei in Mathe und eine Zwei(+) in Physik LK würden nicht reichen.....

E S
11.09.03, 17:14
Hi,

und? bin noch schlechter, bin aber trotzdem E-techstudent... :p

xare
11.09.03, 20:14
Original geschrieben von Burger

P.S.: Wer wissen will, warum ich nicht Elektrotechnik, sonder Jura studiert habe: Fragt meinen Mathelehrer und meinen Berufsberater - die meinten 'ne Drei in Mathe und eine Zwei(+) in Physik LK würden nicht reichen.....

Eins hab ich in der Schule gelernt: Glaub nie einem Lehrer, wenn er dir Tipps für deinen Lebensweg gibt...

MfG Xare

nobody0
11.09.03, 20:25
Du kannst ja auch an der Fernuniversität Hagen studieren. Da muss man keinen Abschluß machen, aber man kann da trotzdem systematisch lernen und dazu auch Scheine machen, an Seminaren Teilnehmen usw. ;)

Burger
11.09.03, 22:51
Hi,

jo, wenn ich später mal als Patentanwalt tätig sein will, brauche ich u.A. ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium (Jetzt bitte nicht wegen des Wortes Patent und Anwalt auf mich einschlagen - ich sehe Softwarepatente ebenfalls kritisch). Insofern kommt ein späteres Fernstudium durchaus in Frage... Kommt allerdings auch darauf an, wie viel Zeit mir meine spätere Beschäftigung dafür lässt.

Falls das nicht hinhaut muss ich eben auf dem unpatenten juristischen Feld grasen ;)

Bis dann,

Burger

P.S.: Und nochmals danke für die Tipps