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ldi91
21.11.06, 19:37
Was haltet ihr von dem Amoklauf?
Wie sollte man dagegen vorgehen bzw. besser Vorsorgen treffen?
Sind Computerspiele für sowas verantwortlich?
Wie kann sowas überhaupt passieren?

stefan.becker
21.11.06, 19:41
Gegen durchgeknallte Menschen hilft leider nichts.

Gegen den Rest hilft die gute alte Erziehung.

Mehr gibt es dazu leider nicht zu sagen.

Die Spiele sind daran in etwa soviel schuld wie das Internet an Pornographie.

WishMaster@NND
21.11.06, 19:44
Die Spiele sind daran in etwa soviel schuld wie das Internet an Pornographie.
Das kann man so nicht sagen; ohne das Internet gäbe es deutlich weniger Sexseiten ;)

kar
21.11.06, 19:49
Das kann man so nicht sagen; ohne das Internet gäbe es deutlich weniger Sexseiten ;)

Dafür würde es aber mehr Heftchen an der Tanke geben.

Back to topic. Vielmehr sollte man statt Computerspiele einige Politiker verbieten, die mit öffentlicher Hetze argumentieren!

Hoffentlich wachen die Leutz jemals auf, die immer schön die CDU gewählt haben! :rolleyes:

-hanky-
21.11.06, 20:29
Dafür würde es aber mehr Heftchen an der Tanke geben.

Back to topic. Vielmehr sollte man statt Computerspiele einige Politiker verbieten, die mit öffentlicher Hetze argumentieren!


"Lustig" finde ich in dem Zusammenhang die Tatsache dass nach wie vor behauptet wird, Steinhäuser ( Erfurt ) und der Amokläufer jetzt seien "fanatische Counter-Strike-Spieler" ( spiegel.de ) gewesen - dabei ist ersteres nachweislich falsch und für letzteres hätte ich auch gerne Quellen... Aber immer schön wenn man eine Sau hat die man durchs Dorf treiben kann.



Hoffentlich wachen die Leutz jemals auf, die immer schön die CDU gewählt haben! :rolleyes:

Ein "Verbot von Killerspielen" steht in der Koalitionsvereinbarung von SPD+CDU - insofern ist da mitnichten nur die CDU dran schuld, auch wenn deren Vertreter da stets am lautesten schreien.

@topic:

Der Typ war schlichtweg krank - und zwar ohne Einfluss irgendwelcher Medien. Sieht man doch am Abschiedsbrief den er verfasst hat. Der war schlicht fertig mit sich und der Welt. Was man dagegen hätte tun können? Gute Frage, ich bin kein Psychologe und kann es nicht beurteilen. Aber so als Laie würde ich mal behaupten dass das einfach alles zusammen kam - sein Hass auf die Welt kommt ja nicht von heute auf morgen sondern ist Folge eigener Negativerfahrungen. Irgendwann ist das berühmte Fass halt übergelaufen.

Was ich allerdings sehr bedenklich finde ist, dass er offenbar - sofern das nicht wieder Fehlinformationen sind - die Waffen direkt aus dem Internet bezogen hat...

-hanky-

kar
21.11.06, 21:25
"Lustig" finde ich in dem Zusammenhang die Tatsache dass nach wie vor behauptet wird, Steinhäuser ( Erfurt ) und der Amokläufer jetzt seien "fanatische Counter-Strike-Spieler" ( spiegel.de ) gewesen - dabei ist ersteres nachweislich falsch und für letzteres hätte ich auch gerne Quellen... Aber immer schön wenn man eine Sau hat die man durchs Dorf treiben kann.

Ein "Verbot von Killerspielen" steht in der Koalitionsvereinbarung von SPD+CDU - insofern ist da mitnichten nur die CDU dran schuld, auch wenn deren Vertreter da stets am lautesten schreien.

Das, was die Vertreter so machen, ist nicht nur in diesem Bereich so.
Die Linkliste ließe sich endlos fortführen.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/81375
http://www.wsws.org/de/2001/feb2001/schi-f10.shtml
http://www.jawort.de/bund/recht/ns05.html
http://de.wikipedia.org/wiki/CDU-Spendenaff%C3%A4re

Es ist zu bedauern, dass so ein Verhalten nicht zwangsläufig zu strafrechtlichen Konsequenzen führt. Man müßte vielmehr Menschen aufklären, was die Folgen dieser Politik für den Einzelnen bringen können!


@topic:

Der Typ war schlichtweg krank - und zwar ohne Einfluss irgendwelcher Medien. Sieht man doch am Abschiedsbrief den er verfasst hat. Der war schlicht fertig mit sich und der Welt. Was man dagegen hätte tun können? Gute Frage, ich bin kein Psychologe und kann es nicht beurteilen. Aber so als Laie würde ich mal behaupten dass das einfach alles zusammen kam - sein Hass auf die Welt kommt ja nicht von heute auf morgen sondern ist Folge eigener Negativerfahrungen. Irgendwann ist das berühmte Fass halt übergelaufen.

Nein, es kommt zunächst auf die Erziehung an. Wenn man hier von einer Persönlichkeitsstörung ausgeht, muss man auch hinterfragen wieso niemand aus dem Umfeld etwas bemerkt hat. Alleine die Planung und Vorbereitung dürfte nicht unbemerkt geblieben sein, aber vermutlich wollte niemand aus dem Umfeld des Täters etwas sehen.


Was ich allerdings sehr bedenklich finde ist, dass er offenbar - sofern das nicht wieder Fehlinformationen sind - die Waffen direkt aus dem Internet bezogen hat...

-hanky-

Full Ack

Aber auch hier taucht die Frage auf, da der Amokläufer seine Tat sicher vorbereitet hat, wieso niemand aus dem Umfeld etwas bemerkt hat.

Ich hoffe, man erhitzt sich jetzt nicht. Es ist zumindest sinnvoll, anzuregen das ganze wissenschaftlich zu untersuchen, um eine ähnlich gelegene Tat in Zukunft vermeiden zu können.

steve-e
21.11.06, 22:22
Könnte es Probleme geben, wenn ich hier den eigentlich vom Netz genommenen Abschiedsbrief reinstelle?

_42
21.11.06, 22:50
Wenn bloß einer von 100.000 Counterstrike-Spielern Amok läuft, was ist dann an Counterstrike so schlimm?

"90% Aller Attentäter esssen vor ihrem Anschlag Brot. Verbietet Brot!"

-hanky-
22.11.06, 00:10
Könnte es Probleme geben, wenn ich hier den eigentlich vom Netz genommenen Abschiedsbrief reinstelle?

Ich würde es nicht tun. Es wäre wirklich interessant und diskussionswert, aber ich weiß nicht inwiefern Netzmeister nicht vielleicht doch Ärger bekommt. Der Betreiber der Seite, auf der der Abschiedsbrief lange Zeit zu lesen war, wurde ja laut eigener Aussage von der Polizei gebeten den Brief zu entfernen.

Zumindest ausschnittsweise kann man ihn ja offensichtlich auf diversen Newsseiten lesen und wer etwas sucht findet ihn im Netz.

Ich habe ihn gelesen und war erschüttert wie perspektivlos und hasserfüllt der Amokläufer offensichtlich gewesen sein muss.

@ skipper06:



Nein, es kommt zunächst auf die Erziehung an. Wenn man hier von einer Persönlichkeitsstörung ausgeht, muss man auch hinterfragen wieso niemand aus dem Umfeld etwas bemerkt hat. Alleine die Planung und Vorbereitung dürfte nicht unbemerkt geblieben sein, aber vermutlich wollte niemand aus dem Umfeld des Täters etwas sehen.


Ich glaube das stellen wir uns zu einfach vor. Man kann sich - selbst als Elternteil - einfach manchmal unglaublich schlecht in so jemanden hineinversetzen. Ich würde da allerhöchstens denjenigen einen Vorwurf machen die ihn sehr gut gekannt haben ( konkret: Mit ihm im Wald Softair gespielt und die Videos gedreht haben ), aber selbst da bin ich vorsichtig.

Wenn ( scheinbare ) Perspektivlosigkeit, schwarze Mäntel und das Spielen von Egoshootern bzw. das Spielen von Gotcha/Softair als verdächtig gelten hätten wir hier im Land einige hundert oder tausend potenzielle Amokläufer.

Dass der Junge psychisch massiv gestört war ist jetzt nach der Tat klar, aber ob das vorher so direkt abzusehen war? Ich persönlich bin da eher vorsichtig mit Vorwürfen an das direkte Umfeld.

-hanky-

kar
22.11.06, 02:36
Es währe vielleicht zu erahnen gewesen. Möglicherweise gab es weitere Warnsignale. Nur wenn jemand damit nichts anfängt bzw. anfangen kann, ist es nicht im Vorfeld möglich eine solche Tat zu verhindern.

Eine Studie um die Umstände der Tatvorbereitungen aufzuklären währe dazu angebracht. Diese spielten sich ja nicht grade im stillen Kämmerlein ab! Wenn immerhin durch wissenschaftliche Studien bzw. kompetente psychologische Gutachten über den Amokläufer es möglich ist zukünftige Amokläufe zu verhindern hätte das ja einen Sinn.

Bisher gibt es jedoch noch keine wirklich gesicherten wissenschaftliche Erkenntnisse.

foerbyratte
22.11.06, 07:06
Ich finde die Diskussion um ein Verbot sogenannter "Killerspiele" auch arm.

Demnächst kommt noch ein Politiker auf die Idee, dass er vielleicht spielte um seine Aggressionen zu kanalisieren und ansonsten viel früher/schlimmer Amok gelaufen währe. Und dann? Wird es dann gesetzlich vorgeschrieben einmal am Tag mindestens eine Stunde Counter Strike zu spielen? Es sind einfach nur Idioten die sich durch lautes Schreien profilieren wollen und die zu faul und feige sind die eigentlichen Probleme anzugehen. Da ist die SPD auch nicht besser als die CDU.

Wenn man die Nachrichten liest ist es doch so klar, dass nicht Computerspiele sondern sein soziales Umfeld und seine psychischen Probleme die Ursache waren für sein Austicken. Counter Strike war, wenn überhaupt, nur ein Symptom.

foerbyratte
22.11.06, 07:11
@steve-e könntest du mir den mal schicken? Würde mich interessieren.

dragon's might
22.11.06, 07:52
Also, einige Politiker warnen auch vor dieser Verbotskeule. (SPD glaub ich)
Die Frage ist ja, wie konnte er Waffen bekommen. Heruntergeladen hat er sie sicher nicht =)

Batosai
22.11.06, 07:55
Könnte es Probleme geben, wenn ich hier den eigentlich vom Netz genommenen Abschiedsbrief reinstelle?
Setz doch einfach einen Link auf den Artikel in Telepolis: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24032/1.html

Nennt mich paranoid, aber das die den original Abschiedsbrief vom Netz haben nehmen lassen erregt den Verdacht, das man da die Wahrheit verschweigen will damit man weiter die Schuld den "Killerspielen" zuschieben kann. Denn es ist ja viel einfacher diese zu verbieten und zu behaupten "damit wird alles besser", als einzugestehen, das man die wahren Gründe einfach ignoriert hat und das auch weiter tun will - um nicht zu sagen das man durch die verkommene Politik im Bereich Bildung, Familie und Soziales für die Gründe wenigstens mitverantwortlich ist.


just my 2 cent
Batosai

dragon's might
22.11.06, 08:04
Setz doch einfach einen Link auf den Artikel in Telepolis: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24032/1.html

Wow, der Typ schien echt einen Schlag zu haben ...

Hotaru
22.11.06, 08:42
Also ich kenne jemanden, der an seiner Schule fast Amok gelaufen wäre und dieser jemand hat noch nie in seinem Leben auch nur irgendein "Killerspiel" angerührt. Er kam lediglich mit seinem Leben nicht zurecht und fühlte sich von allen im Stich gelassen und wollte wohl mit einem Amoklauf in gewisser Weise Aufmerksamkeit für seine ausweglose Situation erregen und sich an den Leuten rächen, von denen er sich im Stich gelassen fühlte (er hätte wohl nur die Lehrer angegriffen, denke ich). Und eine Waffe zu besorgen ist nun wirklich kein Kunststück... Auch ganz ohne Internet.

Im anderen Extrem kenne ich jemanden, der seit seinem 10. oder 11. Lebenjahr Filme und Videospiele der übelsten Art sammelt. Wenn die nicht in Deutschland verboten sind haben die keinen Reiz für ihn. Und wie er an die ganzen Sachen in dem Alter ohne Internet gekommen ist möchte ich gar nicht wissen... Klar hat der Typ nen ziemlichen Schaden ;) , aber er ist absolut harmlos und würde niemals auf die Idee kommen, jemandem ernstlich weh zu tun (ausser er wird körperlich angegriffen).

comrad
22.11.06, 08:54
Was haltet ihr von dem Amoklauf?
Find ich gut!




PS: Komische Frage irgendwie, was soll man von einem Amoklauf schon halten?

Sayonara
22.11.06, 09:42
Die sogenannten "Killerspiele" mal wieder dafür verantwortlich zu machen, finde ich einfach nur lächerlich. Es gibt zahlreiche andere Gründe für so eine Tat, denen man mal viel lieber nachgehen sollte. Da wären z.B. soziales Umfeld, Eltern und überhaupt die gesamte Lebenssituation. Der Typ hat sich vernachlässigt gefühlt und hat sich ein seine eigene Welt zurückgezogen. Und mit den Jahren ist es einfach übergeschwappt, und er sah keine Ausweg mehr, ausser diesen Amoklauf. Das er einen Hang zu den "Killerspielen" hatte, hat mit der Situation nicht das geringste zu tun. Möglicherweise kann man nicht von der Hand weisen, dass bei einer psychisch derart gestörten Person durch diese Spiele die Hemschwelle herabgesetz wird, bzw. jemand erst dadurch auf so eine Idee kommt. Aber bevor man über diese Spiele herzieht, sollte man sich mal die Vorgeschichte ansehe...
Einfach lächerlich,..aber scheinbar medienwirksam. Ich glaub trotzdem nicht, dass es zu einem Verbot dieser Spiele kommt, auch wenn einige Politiker danach schreien, so werden auch diese einsehen müssen, dass dies in Zukunft solche Taten nicht verhindern wird.
Und sind es nicht die "Killerspiele", dann ist es laute Metalmusik. Die sollte man dann direkt auch verbieten,..genauso wie das Internet, alle gewalttätigen Filme, und die Kriegs- und Katastrophenberichterstattung im Fernsehen direkt mit. *Kopfschüttel*

drunkenPenguin
22.11.06, 09:47
Unser Bildungssystem ist einfach *******e. Steht da was dazu im Koalitionsvertrag?
edit: Nein, so direkt steht es nicht drin. Wer sich den uebrigens mal durchlesen moechte (als PDF): http://www.bundesregierung.de/nsc_true/Content/DE/__Anlagen/koalitionsvertrag,templateId=raw,property=publicat ionFile.pdf/koalitionsvertrag
Generell scheint mir Punkt 3 zu kurz geraten, vielmehr scheint der Fokus auch auf die Hochschulen gerichtet zu sein.
Es steht nichts im Koalitionsvertrag zu Klassenteilern, Lehrermangel oder schulpsychologischer Betreuung. Da sieht man, wie realitaetsfern unsere Politiker inzwischen geworden sind. Irgendjemand sollte mal an ihrem Elfenbeinturm ruetteln.

comrad
22.11.06, 10:45
Ich hab jetzt mal meinen Wahlkreisvertrenden Bundestagsabgeordneten (Holger Ortel) angeschrieben. Hab das Thema dort mal angesprochen und ihn auch gefragt, wie er abstimmen würde bei einer Entscheidung.

Ich werd - sofern er mir antwortet (sonst ruf ich da an) - mich mal mit ihm darüber unterhalten.

Solltet ihr auch tun!!

Gruss,
comrad

DrachenKaiser
22.11.06, 10:50
Die Herrn Politiker geht es nicht darum nur "Killerspiele" zu verbieten, sondern sie wollen die USK abschaffen und durch eine staatliche Einrichtung ersetzen.
Ich weiß nicht mehr wo ich das gehört habe oder gelesen. Es hat ein Reporter gefragt was denn mit all den Spielen sei die es im Internet gibt.
Ein Sprecher sagte darauf hin: den Deutschen müsste der Zugang zu diesen Seiten eben gesperrt werden. Ich habe irgend wie das gefühl als ginge es den Politikern nicht darum nur "Killerspiele" zu verbieten, sondern eher suchen sie einen Grund eine Zensur einzuführen, die nicht unabhängig ist.

Ich glaube ich habe zuweit gedacht, möglich wäre es aber ...

Sören Schneider
22.11.06, 11:01
Unser Bildungssystem ist einfach *******e.
...Es steht nichts im Koalitionsvertrag zu Klassenteilern, Lehrermangel oder schulpsychologischer Betreuung. Da sieht man, wie realitaetsfern unsere Politiker inzwischen geworden sind. Irgendjemand sollte mal an ihrem Elfenbeinturm ruetteln.

Stimmt.
Man sollte sich mal ein Beispiel am finnischen System nehmen.
Da wird einem Schueler, der Schwierigkeiten hat in einem Sonderunterricht geholfen und nicht wie in .de verpöhnt und herablssend behandelt.
Die meisten Lehrer sich meiner Meinung nach sowieso ungeeignet um Unterricht zu geben.
Es ist bestimmt nicht einfach einen Schüler zu unterrichten, der Schwierigkeiten in einem Fach hat. Dafür braucht man dann eben Spezialisten, die das machen.

Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie unser Fachrechenlehrer in der Elektrotechnik uns erklärt hat, warum sich die Spannung bei einer mit Gleichstrom durchflossenen Spule beim Abschalten umkehrt. Das sitzt bis heute!
Solche Lehrer brauchen diese Schüler!


Wer weiss, wie oft dieser Schüler von den Lehrern und seinen Mitschülern abgeschoben wurde.

philippM
22.11.06, 11:06
hmm. Dabei iss doch Deutschland ein freies Land.... öhm.. nunja.
Ich denke, dass die Politiker, teilweise nicht weit genug denken, denn dann würden doch andere Ergebnisse bei rauskommen. Bei mir läuft das irgendwie unter der Rubrik: Hauptsache was gsagt! Dumm ist nur, dass man die Politiker nicht einfach ignorieren kann.

comrad
22.11.06, 11:11
Dumm ist nur, dass man die Politiker nicht einfach ignorieren kann.

Nein, aber du kannst andere wählen oder dich halt an deinen Bundestagsabgeordneten wenden.

ThorstenHirsch
22.11.06, 11:15
So, hab' jetzt auch mal den Abschiedsbrief gelesen. Für mich sieht das so aus, dass der Kerl die Gesellschaft hasste, weil er seinem Leben einen höheren Sinn geben wollte, als es in dem Gebilde, das er für "die Gesellschaft" hält, für ihn möglich gewesen wäre. Der dachte er wäre was besseres und ist daran gescheitert. Naja, sein Bild von der Gesellschaft wurde wohl primär von der Schülerschaft an seiner Schule geformt und dass es da draußen in der großen Welt nicht mehr darauf ankommt, wer das neueste Handy hat und die tollsten Klamotten trägt, das scheint der nicht gecheckt zu haben. Und da würde ich gerne wissen warum. Wie kommt ein junger Mensch heute dazu, zu denken, dass es in der großen weiten Welt genauso zugeht wie an der Schule?

Also selbst wenn er wegen dem bösen, bösen Internet kaum aus dem Haus gegangen wäre - hey, das Internet ist doch die tollste Erfindung für solche Leute, die mit der Gesellschaft nicht zufrieden sind, weil es tausende Foren für allemöglichen Interessen gibt und somit quasi jeder die Möglichkeit hat, im Internet Gleichgesinnte zu finden. Spätestens da hätte er doch sehen müssen, dass da draußen eine andere Welt ist als die, die er von der Schule kennt.

Mein Plädoyer daher: mehr Internet für alle! ;) ...sorry, konnte ich mir nicht verkneifen, denn die Forderung nach einem Verbot von "Killerspielen" ist mindestens genauso blöd.

Los_Andros
22.11.06, 12:21
Also mal von dem Amoklauf abgesehen sehe ich Computerspiele schon als sehr schwierig an.
Unterhalte Dich mal mit einem aktiven WoW Spieler.
Der kennt nur noch WoW, er denkt nur an WoW, er lebt in WoW, privat, in der Arbeit, es gibt nichts anderes mehr.
Das ist ein grundsätzliches Problem von Computerspielen heutzutage, die machen teilweise schon krank süchtig.

Das war damals nicht so extrem wie heute und die Spiele werden auch immer realistischer. Ich denke da mal an Hitman, grafisch ein ganz gutes Spiel, wenn man da jemand tötet, ist das erschreckend real. Das Röcheln, das Zucken.
Nur man gewöhnt sich daran und irgendwann macht das im Spiel auch richtig Spaß.


Das darf man einfach nicht übersehen, da haben Eltern keinsterlei Einfluß darauf. Jeder weiß, dass mit 16 der Zug abgefahren ist, da kann man nur noch hoffen, dass die sozialen Kontakte einen nicht auf die schiefe Bahn werfen.

Aber Computer-Spiele an sich sind ein Problem, man verliert dadurch extrem soziale Kontakte, verarmt regelrecht und stumpft in seinen Emotionen ab. Und darüber gibt es auch Studien, speziell in Bezug auf Pornografie.


Die beiden Punkte darf man meiner Ansicht nach nicht einfach übersehen und sagen dass ein Verbot von so Spielen Quatsch ist. Sie sind nicht unbedingt zielführend, aber wir haben da ein großes Problem und es hat eben auch mit Spielen wie Counterstrike und co zu tun.

comrad
22.11.06, 12:34
Das darf man einfach nicht übersehen, da haben Eltern keinsterlei Einfluß darauf. Jeder weiß, dass mit 16 der Zug abgefahren ist, da kann man nur noch hoffen, dass die sozialen Kontakte einen nicht auf die schiefe Bahn werfen.


Gewagte Behauptung. Ich für meinen Teil höre lieber auf das was meine Eltern mir in manchen Fällen raten oder ich ziehe es zumindest in Betracht.

dackel
22.11.06, 12:44
@Los_Andros:
Ähm ... najaaa ... najaa ...
Nehmen wir das Beispiel "Tom & Jerry". Die Katze jagd die Maus mit einer Pfanne, die Maus steckt der Katze eine Gabel in den Schwanz. Diese Gewalt wird von Kleinkindern konsumiert. Böse, nicht wahr? Blöd nur, dass Psychologen der Meinung sind, dass die Kinder zwischen Realität und Zeichentrick unterscheiden könne.
Genauso können die Spielsüchtigen zwischen Spiel und Realität unterscheiden. Es mag einige kranke Individuen geben, in deren Hirnen die Welten verschwimmen, aber die sind die Ausnahme.

Die "Videospielsucht" existiert zwar wirklich u. ist ein Problem, da hier soziale Kontakte vernachlässigt werden, aber das mit Realitätsschwund gleichzusetzen ist ein wenig sehr gewagt.

-hanky-
22.11.06, 12:45
Also mal von dem Amoklauf abgesehen sehe ich Computerspiele schon als sehr schwierig an.
Unterhalte Dich mal mit einem aktiven WoW Spieler.
Der kennt nur noch WoW, er denkt nur an WoW, er lebt in WoW, privat, in der Arbeit, es gibt nichts anderes mehr.
Das ist ein grundsätzliches Problem von Computerspielen heutzutage, die machen teilweise schon krank süchtig.

Das war damals nicht so extrem wie heute und die Spiele werden auch immer realistischer. Ich denke da mal an Hitman, grafisch ein ganz gutes Spiel, wenn man da jemand tötet, ist das erschreckend real. Das Röcheln, das Zucken.
Nur man gewöhnt sich daran und irgendwann macht das im Spiel auch richtig Spaß.


Das darf man einfach nicht übersehen, da haben Eltern keinsterlei Einfluß darauf. Jeder weiß, dass mit 16 der Zug abgefahren ist, da kann man nur noch hoffen, dass die sozialen Kontakte einen nicht auf die schiefe Bahn werfen.

Aber Computer-Spiele an sich sind ein Problem, man verliert dadurch extrem soziale Kontakte, verarmt regelrecht und stumpft in seinen Emotionen ab. Und darüber gibt es auch Studien, speziell in Bezug auf Pornografie.


Was du ansprichst sind aber Folgen eines extremen Medienkonsums. Speziell das Beispiel WoW zeigt das auch. Da ist es prinzipiell auch egal ob ich mir den ganzen Tag lang Horrorfilme, Egoshooter oder Hans Meiser ansehe.

Eine extreme Art des Konsums ist immer gefährlich.

Niemand verliert, wie du sagst, auf extreme Art und Weise soziale Kontakte weil er abends mal ne Runde Quake zockt.

Das Problem ist schlicht und ergreifend, dass Eltern heute ihre Kinder vor die Glotze / den PC setzen damit sie ihre Ruhe haben oder - was ich noch schlimmer finde - sie den Tag über ohne Aufsicht lassen. Wenn das Kind dann den ganzen Tag zockt/glotzt ist es logisch dass es sozial verkümmert. Hier sind die Eltern gefragt und nicht der Staat.

Bei einem Erwachsenen fällt das natürlich schon schwerer, es ist immerhin sein eigenes Leben und er hat damit auch das Recht selbst zu entscheiden was er tut. Wenn er den ganzen Tag vor WoW verbringt finde ich das bedauernswert, aber es ist nunmal seine Entscheidung.



Die beiden Punkte darf man meiner Ansicht nach nicht einfach übersehen und sagen dass ein Verbot von so Spielen Quatsch ist. Sie sind nicht unbedingt zielführend, aber wir haben da ein großes Problem und es hat eben auch mit Spielen wie Counterstrike und co zu tun.

Verbote sind nicht nur Quatsch, sondern IMO auch verfassungswidrig da eine Form der Zensur.

Wir haben in Deutschland eines der strengsten Jugendschutzgesetze der Welt. All diese "Killerspiele" sind ab 18 und dürften niemals in die Hände von Jugendlichen gelangen. Dass es trotzdem passiert zeigt dass der Handel die Vorgaben nicht konsequent umsetzt.

Der Staat kann von mir aus sagen "Killerspiele ab 18" weil er der Ansicht ist sie seien schädlich für Jugendliche ( dass ich das nicht pauschal so sehe sei mal dahingestellt ). Aber ab der magischen Zahl 18 hat er sich gefälligst rauszuhalten. Ich bin erwachsen und wenn ich Quake, CS & Co. nunmal gerne spielen möchte dann ist das meine freie Entscheidung.

Ich finde die Art und Weise wie Herr Beckstein und seine Parteigesellen den erwachsenen Bürger bevormunden und bemuttern möchten geradezu unverschämt.

-hanky-

Blackhawk
22.11.06, 13:34
CS ist nicht ab 18, sondern ab 16.